Das Dorf Igdir Oba

Der Archäologe Prof. Dr. Cevat Basaran, der in der Region Untersuchungen durchgeführt hat, übermittelt das folgende:

" Prof. Dr. Enver Konukçu hat als erster festgestellt, daß es im Dorf Oba des Kreises Igdir ein Massengrab der von Armeniern ermordeten Türken gibt, was auch mit Dokumenten aus dem Archiv bestätigt wurde.

Die am 1. März 1986 vorgenommenen Ausgrabungen am Massengrab bestätigten die Funde die historischen Dokumente. Mit Hilfe der Aussagen der Augenzeugin, Sakine Aksu, wurde der sogenannte "Tandir Dami" Massaker bis ins Detail aufgedeckt. Bei der ersten Ausschachtung im inneren Teil der an der nördlichen Seite des 6 x 8 m großen Gebäudes stehender Tür, entdeckte man ein "verschlossenes Eisenschloß".

Bei der zweiten Ausschachtung im mittleren Teil des Zimmers stieß man 1 m unter dem Boden auf rund 90 Skeletts. Es wurde festgestellt, daß es an einigen der Schädel Löcher und Brüche gab. Südlich des Ofens, der in der Mitte des Raums stand, befanden sich die restlichen abgebrannten Teile eines Holzbalkens, welcher zu seiner Zeit das Dach des Gebäudes trug.

Sowohl die Befunde als auch die Aussagen der Augenzeugin weisen daraufhin, daß die Armenier beim "Massaker am Tandir Dami" die unbewaffneten Zivilen des Dorfes Oba mit Gewalt zusammenführten, eine Vielzahl dieser folterten, alle mit Gesicht zum Boden in den Raum zwangen und auf sie schossen. Danach setzten sie das Gebäude in Brand und nach dem Abbrennen des Holzbalkens fiel das Dach des Gebäudes zusammen.

Bei der Ausgrabung wurden geschmolzene Eisenteile, abgebrannte Holzstücke, Scherben, leere Patronenhülsen, Stoffteile und Skeletten gefunden. Die Brandspuren am Dach und an den Wänden des Gebäudes als auch die Asche, weisen daraufhin, daß weitere Dokumente bei dem Brand verloren gingen."